In diesem Artikel lernst du, wie die Zahlen auf dem Schleifpapier zu lesen sind. Du erfährst, welche Körnung sich für grobes Entfernen eignet und welche für den Feinschliff. Du bekommst praktische Regeln für die Reihenfolge von grob zu fein. Dazu gehören Tipps zu Material, Druck und Schleifrichtung. Du lernst auch, wie du Kratzer vermeidest und wie oft du das Papier wechseln solltest. Am Ende kannst du gezielt die passende Körnung wählen und unnötige Arbeit vermeiden.
Der Text ist praxisorientiert. Es gibt konkrete Szenarien und sofort umsetzbare Tipps. Du findest Empfehlungen für Holz, Lack und Altanstriche. Probiere die Tipps an einer Ecke oder einem Probestück. So vermeidest du Fehler am sichtbaren Teil. Wenn du weiterliest, kannst du schneller zum sauberen Ergebnis kommen.
Welche Schleifpapierkörnung wähle ich für den Schwingschleifer?
Die Wahl der richtigen Körnung entscheidet oft über das Ergebnis und über den Zeitaufwand. Grobes Papier entfernt Material schnell. Zu grob kann aber sichtbare Kratzer hinterlassen. Zu fein braucht lange und bringt kaum Formkorrektur. Für den Schwingschleifer gilt: Arbeite in Stufen. Beginne mit einer Körnung, die grobe Unebenheiten beseitigt. Steigere die Körnung schrittweise bis zum gewünschten Finish. Achte auf das Material. Massivholz, lackierte Flächen und Spachtelmasse verhalten sich unterschiedlich. Teste die Abfolge an einem Probestück. So vermeidest du Fehler am sichtbaren Teil. Die folgende Tabelle zeigt typische Körnungen, Einsatzgebiete und Warnhinweise. Sie hilft dir, die passende Reihenfolge zu planen.
| Körnung (z. B. 40-120-240) | Einsatzgebiet (Material/Arbeitsschritt) | Vorteile | Achtung / Wann nicht verwenden |
|---|---|---|---|
| 40-60 | Alte Farbe entfernen, grobe Formanpassung an massivem Holz | Schnellmaterialabtrag. Effizient bei dicken Schichten. | Hinterlässt tiefe Kratzer. Nicht auf dünnen Furnieren oder Weichholz nutzen. |
| 80-120 | Glätten nach grobem Abtrag. Entfernen leichter Lackschäden. | Gute Balance von Abtrag und Oberflächenbild. | Bei sehr feinen Oberflächen zu sichtbar. Nicht als letzter Schritt verwenden. |
| 150-180 | Zwischenschliff vor Lack oder Öl. Glätten von Spachtelstellen. | Bereitet Oberfläche für Haftung vor. Entfernt Schleifspuren grober Körnung. | Nicht ausreichend für finales Hochglanz-Finish. |
| 220-320 | Feinschliff vor Endbehandlung. Zwischenlacke bei Möbeln. | Glatte Oberfläche. Weniger sichtbare Fasern. | Zu fein bei groben Mängeln. Dann unnötiger Zeitaufwand. |
| 400-600+ | Finish bei lackierten Flächen. Polieren und sehr feine Enden. | Sehr glattes Ergebnis. Minimale Hologramme bei sorgfältigem Arbeiten. | Kein Einsatz bei starkem Materialabtrag. Auf rauem Holz bringen sie kaum Ergebnis. |
Fazit und klare Empfehlungen
Kompletter Neuanstrich oder starke Renovierung: Starte mit 40-80 um Altanstriche zu entfernen. Dann 120 als Zwischenschritt. Abschließend 180-220 vor dem Lackauftrag. Teste an einer unauffälligen Stelle.
Zwischenbearbeitung oder kleinere Ausbesserungen: 120-150 reicht meist. Bei Lackstörungen 220 vor dem erneuten Anstrich verwenden.
Finish bei Möbeln und sichtbaren Flächen: 220-320 für matte bis seidenglänzende Oberflächen. Für hochglanz 400-600 in letzten Schritten.
Wechsel das Schleifpapier, sobald es verstopft oder stumpf wird. Arbeite mit leichtem Druck. Lass den Schwingschleifer die Arbeit machen. So vermeidest du ungleichmäßige Flächen und Kratzer.
Entscheidungshilfe: Welche Körnung passt zu meinem Projekt?
Oft reicht ein kurzer Check, um die richtige Körnung zu finden. Schau dir das Material an. Prüfe, ob viel Material abgetragen werden muss. Überlege, ob du ein sichtbares Finish oder nur eine Vorbereitung willst. Eine klare Reihenfolge reduziert Fehler. Testen und stufenweise arbeiten spart Zeit und schützt die Oberfläche.
Leitfragen
Ist das Ziel grobes Abtragen oder Feinschliff? Bei grobem Abtrag nimmst du 40 bis 80. Für Zwischenarbeiten sind 80 bis 150 sinnvoll. Für Feinschliff und Finish greifst du zu 220 bis 400. Arbeite immer stufenweise von grob zu fein.
Welches Material bearbeitest du? Bei Massivholz darfst du etwas grober beginnen. Bei Furnier oder dünnen Schichten ist Vorsicht geboten. Lackierte Flächen brauchen feinere Zwischenkörnungen. Metall erfordert oft spezielles Schleifmittel und mittlere bis grobe Körnungen zum Entrosten, gefolgt von feinem Finish.
Wie sichtbar ist die Fläche? Für Sichtflächen plane mindestens 220 für den Endschliff. Bei Möbeln sind 220 bis 320 üblich. Für stark beanspruchte Außenflächen kann ein etwas gröberer Vorbehandlungsschliff sinnvoll sein.
Praktische Empfehlungen bei Unsicherheit
Teste zuerst an einem Reststück. So erkennst du, ob die Körnung zu grob ist. Beginne mit einer moderaten Körnung wie 120, wenn du unsicher bist. Arbeite in kleinen Schritten hoch. Wechsel das Papier, sobald es voll oder stumpf ist. Übe leichten Druck aus. Lass den Schwingschleifer die Arbeit machen.
Fazit
Wenn du unsicher bist, starte mit 120 als sichere Allround-Körnung. Für starken Abtrag nimm 40–80. Für Zwischenbearbeitung 120–180. Für finales Finish 220–400. Teste an einem Probestück und steigere die Körnung schrittweise. So erreichst du saubere, kratzfreie Oberflächen ohne unnötigen Aufwand.
Typische Anwendungsfälle für die richtige Schleifpapierkörnung
Hier findest du konkrete Szenarien aus der Praxis. Die Beispiele helfen dir, die passende Körnung zu wählen. Du siehst welche Reihenfolge sinnvoll ist. Du erkennst häufige Fehler. Und du siehst, wie viel Zeit du mit der richtigen Wahl sparen kannst.
Alte Farbe von Türen entfernen
Bei dicken Farbschichten nimmst du zuerst 40 bis 60. Das entfernt die Schicht schnell. Danach glättest du mit 80 bis 120 und beendest mit 120 bis 180 vor dem Grundieren. Fehler sind zu grobe Körnungen auf dünnem Furnier und zu starker Druck. Das erzeugt Durchschleifen oder tiefe Kratzer. Wer die richtige Abfolge nutzt, spart Zeit beim Nacharbeiten. Ein grober Anfang reduziert Stunden, wenn viel Material weg muss. Der Nachschliff mit mittlerer Körnung verbessert die Haftung der Grundierung deutlich.
Anschleifen vor dem Ölen
Vor Öl ist ein gleichmäßiger, leicht aufgerauter Untergrund wichtig. Beginne mit 120 und arbeite bis 150 oder 180. Bei offenporigen Hölzern reicht oft 120. Fehler sind zu feines Papier wie 320 vor dem Ölen. Das vermindert die Saugwirkung. Richtiges Anschleifen sorgt für bessere Ölaufnahme. Das spart späteres Nachölen und verbessert die Optik.
Glätten von Furnier
Bei Furnier vermeidest du groben Abtrag. Starte mit 120 und gehe nach Bedarf auf 180 bis 220. Keine 40er oder 60er Körnung verwenden. Häufige Fehler sind zu hoher Druck und zu grobe Körnung. Beide führen zu Durchschleifen. Mit der richtigen Körnung bleibt die Furnierstärke erhalten. Das erspart Reparaturen und verbessert das sichtbare Ergebnis.
Entfernung von Unebenheiten und Spachtelstellen
Bei starken Unebenheiten beginne mit 80. Für kleinere Korrekturen reicht 120. Nach Spachtelarbeit nimmst du 150 bis 180 und zum Schluss 220 vor dem Anstrich. Fehler sind das Überspringen von Zwischenschritten und das Arbeiten mit stumpfem Papier. Das verlängert die Arbeit und verschlechtert das Finish. Wer schrittweise arbeitet, spart Material und Zeit. Die Oberfläche wird gleichmäßig und der Lackauftrag gleichmäßig.
Praktischer Tipp: Teste an einem Reststück. Reinige die Fläche zwischen den Körnungen. Wechsle das Papier rechtzeitig. Arbeite mit leichtem Druck und gleichmäßigen Bewegungen. So vermeidest du Kratzer und erreichst schneller ein gleichmäßiges Ergebnis.
Häufige Fragen zur Wahl der Schleifpapierkörnung
Welche Körnung für grobes Abtragen?
Für groben Materialabtrag sind 40 bis 60 die richtige Wahl. Diese Körnungen entfernen Farbe, Lack oder Material zügig. Nutze sie nur bei massiven oder dicken Schichten. Teste an einer unauffälligen Stelle und trage Atemschutz sowie Schutzbrille.
Welche Körnung für lackiertes Holz?
Zum Entfernen alter Lackschichten beginnst du mit 60 bis 80. Für Zwischen- und Feinschliff vor dem Neulackieren sind 120 bis 220 üblich. Arbeite stufenweise und kontrolliere das Ergebnis an einer Kante. Reinige die Fläche vor dem Lackauftrag, damit die neue Schicht gut haftet.
Wie wechsele ich die Körnung richtig?
Wechsle die Körnung, wenn das Papier verstopft oder der Abtrag nachlässt. Beginne mit grob und steigere schrittweise zu fein. Reinige die Oberfläche zwischendurch von Schleifstaub. So vermeidest du Kratzer und erreichst ein gleichmäßiges Ergebnis.
Wann nutzt man Nassschliff?
Nassschliff eignet sich vor allem für Lacke und zum Polieren empfindlicher Flächen. Er reduziert Staub und erzeugt ein feineres Finish. Verwende spezielles Nassschleifpapier und arbeite mit wenig Druck. Probiere es zuerst an einem Musterstück, damit du die richtige Körnung findest.
Wie erkenne ich, dass das Papier gewechselt werden muss?
Wechsel das Papier, wenn der Abtrag deutlich langsamer wird oder das Ergebnis stumpf wirkt. Verstopfte Körnung hinterlässt oft sichtbare Schleifspuren. Ein frisches Blatt spart Zeit und verbessert das Finish. Halte Ersatzpapier bereit, besonders bei größeren Flächen.
Technik und Theorie hinter Schleifpapierkörnungen und Schwingschleifern
Schleifen ist mehr als nur Papier ans Gerät kleben. Die Wirkung hängt von mehreren Komponenten ab. Wenn du die Zusammenhänge verstehst, triffst du bessere Entscheidungen. Du vermeidest Schäden und sparst Zeit.
Was bedeuten die Körnungszahlen?
Die Zahl gibt die Körngröße an. Eine kleine Zahl wie 40 bedeutet grobe Körner. Sie tragen viel Material ab. Eine große Zahl wie 400 steht für feine Körner. Sie glätten die Oberfläche. Höhere Zahlen erzeugen weniger sichtbare Kratzer. Niedrige Zahlen sind für starken Abtrag gedacht.
Schleifkörner, Bindemittel und Trägermaterial
Das Schleifkorn bestimmt die Schärfe und Haltbarkeit. Häufig sind Aluminiumoxid und Siliziumkarbid. Aluminiumoxid ist robust und gut für Holz. Siliziumkarbid ist schärfer und eignet sich für Metall und Nassschliff. Garnet ist weich und liefert feine Holzoberflächen. Keramikkörner sind sehr langlebig bei starkem Abtrag.
Das Bindemittel hält die Körner auf dem Träger. Harzgebundene Papiere sind widerstandsfähig. Der Träger kann Papier oder Gewebe sein. Gewebe ist reißfester. Offene Beschichtung verringert Verstopfen. Geschlossene Beschichtung sorgt für schnelle Materialabfuhr.
Einfluss der Schleifbewegung
Ein Schwingschleifer bewegt die Platte in kleinen Hin- und Herbewegungen. Dadurch entstehen feine, parallel laufende Spuren. Ein Exzenterschleifer kombiniert Rotation mit Exzenterbewegung. Das erzeugt ein zufälliges Muster. Dieses Muster überschneidet Spuren. Daher sind Exzenterschleifer weniger anfällig für sichtbare Schleifkreise. Bei Schwingschleifern musst du oft in kleineren Körnungsschritten arbeiten. So werden die parallelen Kratzer sicher entfernt.
Warum falscher Schleifgrad Probleme macht
Zu grobe Körnung hinterlässt tiefe Kratzer. Diese sind nur mit viel Aufwand entfernbar. Zu feine Körnung vor starkem Abtrag verschwendet Zeit. Falsches Material kann das Papier verstopfen. Das führt zu Hitze und Brandflecken bei empfindlichen Lacken. Die falsche Kombination beeinflusst die Haftung von Lack oder Öl. Teste deshalb an einem Reststück. Arbeite in Stufen und wechsle das Papier rechtzeitig.
Do’s & Don’ts zur Körnungsauswahl und zum Gebrauch des Schwingschleifers
Kurz und praktisch: Diese Gegenüberstellung zeigt typische Fehler und das richtige Verhalten. Die Hinweise sind sofort umsetzbar und sparen Zeit sowie Nacharbeit.
| Do (richtig) | Don’t (falsch) |
|---|---|
| Teste an einem Reststück Probiere Körnung und Druck an einem Abfallstück. So siehst du das Ergebnis ohne Risiko. |
Nicht ohne Probe starten Direkt am Sichtbereich arbeiten kann zu Fehlern führen. Reparaturen dauern länger als ein kurzer Test. |
| Stufenweise von grob zu fein Beginne mit grob für Abtrag und arbeite dich schrittweise vor. Das entfernt Kratzer zuverlässig. |
Nicht sofort zu fein schleifen Feines Papier entfernt nur wenig Material. Du verschwendest Zeit und beseitigst tiefe Kratzer nicht. |
| Leichter, gleichmäßiger Druck Der Schwingschleifer sollte die Arbeit machen. So vermeidest du Brandstellen und tiefe Riefen. |
Nicht mit hohem Druck arbeiten Starker Druck erhöht Kratzer und kann das Papier schneller zerstören. Du verlierst Kontrolle über das Ergebnis. |
| Papier wechseln bei Verstopfung Wechsele Schleifpapier, sobald es verstopft oder stumpf wird. Ein frisches Blatt arbeitet schneller und sauberer. |
Nicht mit verstopftem Papier weiterarbeiten Verschmutztes Papier erzeugt Hitze und ungleichmäßigen Abtrag. Das führt zu mehr Nacharbeit. |
| Materialgerechte Körnung wählen Bei Furnier und dünnen Schichten immer feiner anfangen. Bei Massivholz darfst du gröber vorgehen. |
Nicht grobe Körnung auf empfindlichen Flächen Zu grob beschädigt Furnier und dünne Lackschichten. Reparaturen sind zeitaufwendig. |


